Die Insel Korsika ist ein Paradies für Bergliebhaber und Natursportler. Die imposanten Gipfel, die sich im Herzen der Insel erheben, sind Zeugen einer bewegten geologischen Vergangenheit. Jeder Berg erzählt seine eigene Geschichte: So beeindruckt der Monte Cinto als höchster Punkt der Insel mit schroffen Gletscherspalten und alpinen Hängen, während der Monte Rotondo mit seinem massiven Granitkern und den komplexen Felsformationen Abenteurer in seinen Bann zieht. Der Monte Renoso, geprägt von Kalkstein und schiefernen Flächen, bietet ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten, das die Natur in unterschiedlichen Facetten zeigt. Inmitten dieser beeindruckenden Kulisse ragt der Paglia Orba empor, dessen isolierte, dramatische Felsstrukturen ein beliebtes Ziel für erfahrene Kletterer darstellen. Die Aiguilles de Bavella, mit ihren charakteristischen, kantigen Säulen, verleihen dem korsischen Gebirge ein unverwechselbares Profil und bieten sowohl gemütlichen Wanderern als auch waghalsigen Kletterern abwechslungsreiche Touren. Die Umgebung ist geprägt von kleinen, malerischen Dörfern, in denen traditionelle korsische Gastfreundschaft und Kultur noch lebendig sind. Wanderwege wie der GR20 durchziehen diese wilde Landschaft und ermöglichen es, die unberührte Natur sowie atemberaubende Ausblicke auf Meer und Täler zu genießen. Ob in steilen Schluchten, auf schroffen Gipfeln oder entlang idyllischer Pfade – Korsikas Berge laden dazu ein, den Alltag hinter sich zu lassen und in eine Welt einzutauchen, in der Abenteuer, Ruhe und authentische Lebensart harmonisch miteinander verschmelzen. Diese Vielfalt an Landschaften und Routen macht Korsika zu einem einzigartigen Ziel für Outdoor-Enthusiasten, die Herausforderung und Momente stiller Einkehr erleben möchten, wo Naturwunder und kulturelles Erbe verschmelzen.
Unten findest du eine Übersicht von 20 Bergen auf Korsika. Zu jedem Berg erhältst du die grundsätzlichen Fakten (Name, GPS-Koordinaten, Höhe, Beschaffenheit, Klettern/Wandern, Einbindung in Wanderwege, nahegelegene Orte) sowie einen beschreibenden Text.
1) MONTE CINTO
• GPS-Koordinaten: 42.38024751820121, 8.945891935339755
• Höhe: 2706 m
• Beschaffenheit: Schroffes, hochalpines Gelände mit Geröll, Felswänden und kleinen Hochgebirgsseen
• Klettern/Wandern: Anspruchsvolles Bergsteigen und teils Kletterpassagen; beliebtes Ziel für fortgeschrittene Wanderer (GR20-Nähe)
• Teil einer Wanderroute: In der Nähe des Fernwanderwegs GR20
• Orte in der Nähe: Calacuccia, Asco, Corti (Corte)
Beschreibung:
Monte Cinto ist der höchste Berg Korsikas und ragt majestätisch über das zentrale Bergmassiv der Insel hinaus. Seine Gipfelregion ist von schroffen Fels und Geröll geprägt, während sich an seinen unteren Flanken Pinienwälder, Schluchten und kleine Bergdörfer finden lassen. Wer den Monte Cinto besteigen möchte, sollte eine gute alpine Grundausrüstung mitbringen, da etliche Passagen anspruchsvoll sind und Trittsicherheit erfordern. In den Sommermonaten kann es tagsüber warm werden, doch in höheren Lagen sind nachts Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht ungewöhnlich. Für geübte Bergsteiger bietet die Nordroute über das Asco-Tal eine spektakuläre Herausforderung. In klaren Nächten hat man von hier oben einen atemberaubenden Blick über das gesamte Bergmassiv und sieht mit etwas Glück sogar das Funzeln von entfernten Küstenlichtern. Auch als Ausgangspunkt für weitere Bergtouren oder Tagesausflüge lohnt sich der Monte Cinto, denn viele Wanderpfade des berühmten GR20 verlaufen in seiner Nähe. Solltest du nach dem Aufstieg ins Asco-Tal zurückkehren, kannst du dich dort in malerischen Berghütten stärken oder die Ruhe der Bergdörfer genießen. Der Monte Cinto steht symbolhaft für die wilde Schönheit Korsikas und ist ein absolutes Muss für alle, die sich an alpinen Herausforderungen und unvergesslichen Naturerlebnissen erfreuen.
2) MONTE ROTONDO
• GPS-Koordinaten: 42.218876844373455, 9.058572077454327
• Höhe: 2622 m
• Beschaffenheit: Hochgebirgslandschaft mit Geröll, glatten Felsformationen und großen Grasflächen in tieferen Lagen
• Klettern/Wandern: Ideales Gelände für geübte Wanderer; einige Routen umfassen leichte Kletterpassagen
• Teil einer Wanderroute: Nahe dem GR20 gelegen
• Orte in der Nähe: Corte, Venaco, Albertacce
Beschreibung:
Monte Rotondo ist nach dem Monte Cinto der zweithöchste Gipfel Korsikas und steht inmitten des zentralen Bergmassivs wie ein gewaltiger Wächter. Sein Name leitet sich davon ab, dass seine Gipfelregion weniger schroff wirkt als jene von Monte Cinto, obwohl auch hier ein aktives, alpines Umfeld zu erwarten ist. Auf dem Weg zum Gipfel passiert man oft malerische Berghänge und kleinere Seen, die glasklares Wasser führen. Manche Wanderer berichten, dass sie unterwegs das eindrucksvolle Pfeifen des korsischen Mufflons gehört haben – ein Zeichen dafür, wie unberührt die Natur in dieser Region noch ist. Beim Aufstieg empfiehlt es sich, früh zu starten, um den längeren Anstieg ohne allzu große Hitze in Angriff zu nehmen. Für einen klassischen Aufstieg wählt man meist die Route von der Westseite her über den GR20 oder biegt an einer der zahlreichen Abzweigungen ab, die hinauf zum Gipfel führen. Die letzte Etappe kann je nach Wetter und Kondition einen gewissen Anspruch mit sich bringen, da man sich in eine echte Hochgebirgszone begibt. Dafür wird man mit einer umwerfenden Aussicht auf die umliegenden grünen Täler und schroffen Bergspitzen belohnt. Besteigt man Monte Rotondo zur richtigen Jahreszeit, kann man die Farben der korsischen Flora hautnah erleben.
3) PAGLIA ORBA
• GPS-Koordinaten: 42.34374709948034, 8.878781004082882
• Höhe: 2525 m
• Beschaffenheit: Markanter Felsgipfel mit steilen Wänden, teils raues und rötlich schimmerndes Gestein
• Klettern/Wandern: Erfahrene Bergsteiger finden leichte Kletterstellen; anspruchsvolle Wanderstrecke möglich
• Teil einer Wanderroute: Häufig in Kombination mit Etappen des GR20 bestiegen
• Orte in der Nähe: Calasima, Albertacce, Porto
Beschreibung:
Paglia Orba wird oft als „Matterhorn Korsikas” bezeichnet, da seine Form im Profil an das berühmte Schweizer Pendant erinnert. Der schroffe Gipfel hat rötliche Gesteinsschichten, die in der Morgensonne eindrucksvoll leuchten und fotografische Highlights bieten. Für viele Bergfans ist Paglia Orba einer der charakteristischsten Berge auf der Insel. Der Aufstieg gilt als technisch anspruchsvoll, zumal manche Routen Kletterstellen aufweisen, weshalb man zumindest etwas alpine Erfahrung mitbringen sollte. Bei gutem Wetter lässt sich vom Gipfel aus eine Fernsicht bis hinunter zu den tiefblauen Buchten an der Westküste erhaschen. Wer einen Teil des legendären GR20 wandert, kann sich einen Abstecher gönnen und den Gipfel in einer Tagestour erkunden. Die Landschaft ist geprägt von kargen Felswänden, alpinen Wiesen und gelegentlichen Flecken mit Zwergsträuchern. Besonders in den kühleren Morgenstunden wirken die Hänge mystisch, wenn Nebelschwaden durch die Täler ziehen. In der Umgebung laden kleine Dörfer wie Calasima und Albertacce zum Verweilen ein. Dort findet man rustikale Unterkünfte und kann traditionelle korsische Küche genießen. Beim Abstieg ist, wie immer in den korsischen Bergen, Vorsicht geboten: lose Steine und teils glatte Felsbereiche erfordern konzentriertes Gehen. Mit etwas Glück begegnet man unterwegs auch Bergziegen, die die felsigen Plateaus scheinbar mühelos durchqueren.
4) MONTE D’ORO
• GPS-Koordinaten: 42.137910806062756, 9.098302935113106
• Höhe: 2389 m
• Beschaffenheit: Mischwald an den Hängen, Geröll und teils blockartige Felsformationen in höheren Regionen
• Klettern/Wandern: Hauptsächlich anspruchsvolle Wanderstrecken; kleinere Kletterpartien sind möglich
• Teil einer Wanderroute: Häufig als Tagestour in Kombination mit dem GR20 oder von Vizzavona aus
• Orte in der Nähe: Vizzavona, Vivario, Bocognano
Beschreibung:
Monte d’Oro liegt im Zentrum Korsikas und präsentiert sich als beeindruckender Gipfel, der mit seinen 2389 Metern durchaus Respekt einflößt. Sein Name bedeutet „Goldener Berg“ – und das nicht ohne Grund, denn vor allem im frühen Morgenlicht wirken die felsigen Abschnitte am oberen Grat, als ob sie in goldene Töne getaucht würden. Wer von Vizzavona aus startet, durchläuft zunächst dichten Wald aus Kiefern und Buchen, bevor sich das Gelände zunehmend öffnet. Ab einer gewissen Höhe sind die Hänge deutlich steiniger und teils mit großen Felsblöcken bedeckt. Ein besonderes Highlight sind kleine Bergseen und Wasserläufe, in denen sich das Bergpanorama spiegelt. Im Sommer kann es in den unteren Lagen recht warm werden, weshalb ein früher Aufbruch ratsam ist. Die letzten Meter zum Gipfel erfordern etwas Ausdauer und Trittsicherheit, lohnen sich aber mit einer spektakulären 360-Grad-Aussicht auf die umliegenden Bergketten und das nahegelegene Meer (bei klarer Sicht). Viele Wanderer nutzen die Nähe zum GR20, um Monte d’Oro in ihre Mehrtagestour einzubauen oder sich an einem Ruhetag einer Gipfeltour zu widmen. In der Umgebung lädt Vizzavona zu einem Zwischenstopp ein, etwa um lokale Köstlichkeiten zu probieren oder in familiären Gîtes zu übernachten.
5) MONTE RENOSO
• GPS-Koordinaten: 42.06048354232717, 9.13369542710101
• Höhe: 2352 m
• Beschaffenheit: Vielfältig mit alpinen Wiesen, Geröllfeldern und kleineren Felsabschnitten
• Klettern/Wandern: Typisches Wander- und Trekkingziel; leichte Kletterstellen nur stellenweise
• Teil einer Wanderroute: Beliebt für Tagesausflüge rund um den GR20 und den Skistationen im Winter
• Orte in der Nähe: Ghisoni, Pietroso, Bastelica
Beschreibung:
Der Monte Renoso besticht durch seine abwechslungsreiche Landschaft, die von grünen Almen über sanfte Geröllfelder bis hin zu Felsbereichen reicht, in denen man immer wieder die ungezähmte Seite Korsikas spürt. Mit 2352 Metern gehört er zu den höchsten Gipfeln der Insel und bietet freie Sicht in alle Richtungen. Besonders bekannt ist das Gebiet um den Monte Renoso für den „Lac de Bastani”, einen malerischen Gebirgssee, der in einer Karmulde eingebettet liegt. Wenn man den Berg in den wärmeren Monaten besteigt, kann man auf den Wiesen rund um den See ein Picknick einlegen und die artenreiche Alpenflora bewundern. Der Zustieg ist relativ moderat, sodass ambitionierte Wanderer mit einer vernünftigen Basiskondition gut zurechtkommen. Nur an manchen Stellen sind kleinere Kraxeleien nötig, sodass man die Hände zu Hilfe nehmen muss. Monte Renoso ist jedoch nicht nur im Sommer ein Publikumsmagnet: Im Winter ist der Berg für Wintersportler von Interesse, denn in Ghisoni gibt es kleinere Skistationen. So hat man die Gelegenheit, das imposante korsische Bergpanorama auf Skiern zu bestaunen. Nach der Tour lässt sich in den nahe gelegenen Dörfern Bastelica oder Pietroso einkehren, wo kleine Restaurants Dorfatmosphäre verbreiten und lokale Spezialitäten wie kastanienbasiertes Gebäck servieren.
6) PUNTA MINUTA
• GPS-Koordinaten: 42.376486188573004, 8.91357065720102
• Höhe: 2556 m
• Beschaffenheit: Schroffes Felsmassiv mit schmalen Graten und steilen Geröllfeldern
• Klettern/Wandern: Anspruchsvolle Bergtour für erprobte Wanderer und Kletterer
• Teil einer Wanderroute: Nahe am GR20; häufig als anspruchsvolle Abzweigung genutzt
• Orte in der Nähe: Asco, Calenzana, Galéria
Beschreibung:
Punta Minuta hebt sich durch seine scharfen Grate und wilde Felslandschaft von anderen korsischen Gipfeln ab. Mit einer Höhe von 2556 Metern bietet er eine fantastische Aussicht, ist jedoch nur für erfahrene Bergsteiger zu empfehlen, da einige Partien ausgesetzte Kletterstellen beinhalten. Die Berghänge bestehen aus dunklem Gestein, das sich in der Sonne erhitzt und den Anstieg störungsfreier macht, jedoch bei Regen rutschige Passagen verursachen kann. Wer sich hierher wagt, erlebt das Hochgebirge Korsikas in seiner puren Form – ohne viel Touristenandrang und mit einer Tierwelt, die sich in kleinen Nischen vor neugierigen Blicken verbirgt. Beim Aufstieg läuft man oft an steilen Schluchten entlang und überquert ausgesetzte Bergkämme, die einem Adrenalinkick gleichkommen. Selbst in den Sommermonaten kann es vorkommen, dass man auf vereinzelte Schneefelder trifft, weshalb eine gewisse alpine Vorbereitung ratsam ist. Die Nähe zum GR20 erleichtert die Planung, da man die Punta Minuta in eine mehrtägige Trekkingtour einbinden oder als herausfordernden Abstecher einplanen kann. Nach einem erfolgreichen Gipfeltag laden umliegende Dörfer wie Asco oder Calenzana zum Verweilen ein. Hier kann man die traditionelle korsische Küche genießen und die Anspannung der Bergtour bei einem Glas lokalen Weins vergessen, während man die Eindrücke der wilden Bergwelt nachklingen lässt.
7) CAPU TAFONATU
• GPS-Koordinaten: 42.34186816938985, 8.866264019960461
• Höhe: 2335 m
• Beschaffenheit: Markanter Gipfel mit auffälligem Felsbogen (Tafonatu-Bogen), meist felsiges Gelände
• Klettern/Wandern: Kombination aus Bergwandern und leichter bis mittlerer Kletterei
• Teil einer Wanderroute: Nahe dem GR20, oft in Verbindung mit Paglia Orba bestiegen
• Orte in der Nähe: Calasima, Albertacce, Porto
Beschreibung:
Capu Tafonatu ist nicht nur für seinen eindrucksvollen Gipfel bekannt, sondern vor allem für einen natürlichen Felsbogen, der sich im oberen Bereich des Berges wölbt. Dieser „Tafonatu-Bogen” ist ein beliebtes Fotomotiv und macht den Berg zu einem unverwechselbaren Ziel für Alpinisten. Das Gestein weist im Vergleich zu anderen Gipfeln Korsikas charakteristische Witterungslöcher („tafoni”) auf, die von Wind und Regen über Jahrhunderte hinweg geformt wurden. Die Besteigung ist anspruchsvoll, da der Übergang vom Wandern zur Kletterei an manchen Stellen fließend ist. Erfahrene Bergsteiger schätzen die einzigartigen Perspektiven, die man während des Aufstiegs durch den Felsbogen hindurch auf die umliegenden Gipfel gewinnt. Für weniger erfahrene Besucher bietet sich eine kürzere Erkundungstour in den unteren Bereichen an, wo man ebenfalls einen Blick auf die bizarren Gesteinsformationen hat. Capu Tafonatu liegt unweit von Paglia Orba, sodass viele Bergfreunde gleich beide Gipfel in einer Tour kombinieren, sofern Zeit und Kondition stimmen. Die Route ist nicht überlaufen – wer also die Stille und Abgeschiedenheit sucht, wird fündig. In den Dörfern wie Albertacce oder Calasima kann man sich zuvor mit Proviant eindecken und am Ende des Tages die Erlebnisse bei einem typischen korsischen Mahl Revue passieren lassen.
8) PUNTA ARTICA
• GPS-Koordinaten: 42.26556573652055, 8.970183765919158
• Höhe: 2327 m
• Beschaffenheit: Grob blockiges Gelände, stellenweise Grasflächen zwischen den Felsen
• Klettern/Wandern: Forciertes Wandern; je nach Route leichter Kletter- oder Kraxelanteil
• Teil einer Wanderroute: GR20-Kreuzungspunkte in erreichbarer Nähe
• Orte in der Nähe: Ascu (Asco), Calasima
Beschreibung
Punta Artica ist ein Berg, der etwas geringer ist als seine berühmteren Nachbarn, dennoch aber eine gleichermaßen eindrucksvolle Landschaft bietet. Mit 2327 Metern Höhe durchquert man während des Aufstiegs verschiedene Vegetationsstufen: In tieferen Bereichen finden sich oft noch dichte Kiefernwälder, die im Sommer wohltuenden Schatten spenden. Weiter oben weichen sie gerölligen Passagen, in denen Gräser und alpine Polsterpflanzen die einzigen Farbtupfer bilden. Das Gelände ist stellenweise grob blockig – für den Bergsteigenden bedeutet das, hin und wieder Hand und Fuß zugleich einsetzen zu müssen. Die Aussicht von der Spitze ist atemberaubend: Man blickt auf das weite Bergpanorama des korsischen Hochlandes und erkennt bei guter Sicht die Küstenlinie im Westen. Da Punta Artica nicht ganz so frequentiert ist wie Monte Cinto oder Paglia Orba, kann man hier eine erstaunliche Ruhe finden. Wer den Nervenkitzel liebt, kann an einigen Felsvorsprüngen sogar leichte Kletterversuche wagen, sollte allerdings über alpine Grundkenntnisse verfügen. Die Anbindung an den GR20 in einiger Entfernung eröffnet Wanderern die Möglichkeit, den Gipfel in eine mehrtägige Trekkingtour einzubinden. Nach dem Tagesabenteuer lohnt es sich, ins nahegelegene Asco abzusteigen, wo rustikale Unterkünfte und kulinarische Spezialitäten, darunter würziger Bergkäse, auf müde Beine und leere Mägen warten.
9) MONTE CARDO
• GPS-Koordinaten: 42.23090929386432, 9.119996596573486
• Höhe: 2453 m
• Beschaffenheit: Wechsel aus Schiefer- und Granitformationen, teils karg, teils mit Flechten bewachsen
• Klettern/Wandern: Anspruchsvolle Bergwanderung, Klettern nicht vorrangig
• Teil einer Wanderroute: Nördliche GR20-Etappen liegen nicht allzu weit entfernt
• Orte in der Nähe: Corte, Venaco, Sermano
Beschreibung:
Monte Cardo liegt im inneren Teil Korsikas südöstlich von Corte und bildet einen markanten Pfeiler des Zentralmassivs. Mit 2453 Metern Höhe zählt er zu den erhabenen Zielen für Bergwanderer, die bereits eine gewisse Erfahrung mitbringen. Der Schiefer- und Granituntergrund verleiht dem Berg ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild: Während manche Partien rötlich schimmern, erscheinen andere Felsbereiche eher dunkelgrau und von der Witterung gezeichnet. Trotz dieser scheinbar unwirtlichen Oberfläche ist Monte Cardo keineswegs leblos; hartnäckige Flechten und Moose klammern sich an schattige Felsrisse, während zähe Gräser in den windgeschützten Mulden gedeihen. Wer den Gipfel erklimmt, genießt einen herrlichen Blick: Im Westen erblickt man das Tal von Corte und seine Festung, im Osten hingegen deuten entfernte Linien die Küstenebene an. Auf dem Weg dorthin begeistern immer wieder kleine, sprudelnde Quellen, die besonders im Frühsommer nach der Schneeschmelze reichlich Wasser führen. Eine beliebte Startbasis ist Corte. Von dort aus kann man mit einem Abstecher zum Monte Cardo den nördlichen Abschnitt des GR20 ergänzen. Da das Gelände oft rutschig sein kann, empfiehlt es sich, feste Wanderschuhe zu tragen und genug Zeit für Pausen und den Abstieg einzuplanen. Monte Cardo bringt ein Stück des authentischen, wilden Korsikas näher, das sich seltene Besucher mit Ausdauer erschließen.
10) PUNTA CRUCETTA
• GPS-Koordinaten: 42.3725760886733, 8.929497666019424
• Höhe: 2490 m
• Beschaffenheit: Schroffe Felsgrate, Geröllhänge und einige hochalpine Wiesen
• Klettern/Wandern: Forcierte Bergwanderung mit stellenweiser Kletterei möglich
• Teil einer Wanderroute: Im Bereich des GR20, Zwischenstation für erfahrene Alpinisten
• Orte in der Nähe: Calasima, Corscia, Lozzi
Beschreibung:
Punta Crucetta ist einer dieser Gipfel, der häufig im Schatten der bekannteren Berge Korsikas steht, dabei jedoch nicht weniger spektakulär ist. Mit seinen 2490 Metern ist er Teil des imposanten Talausläufers, der vom Monte Cinto aus strahlt. Die Anstiege verlaufen durch felsiges Terrain, in dem Geröll und steile Grate den Takt eines langen Wandertages vorgeben. In einigen Abschnitten sind die Pfade nicht eindeutig markiert, sodass gute Orientierung und eine topografische Karte oder GPS hilfreich sind. Wer die Mühen des Aufstiegs auf sich nimmt, wird oben mit einem weiten Ausblick über das nördliche Bergmassiv belohnt – an klaren Tagen lassen sich oft mehrere Bergketten in Staffelform erkennen. Nur wenige Wanderer und Bergsteiger finden sich hier ein, weshalb man teils das Gefühl hat, die unberührte Wildnis Korsikas für sich allein zu haben. Dank seiner Nähe zur Nordroute des GR20 lässt sich Punta Crucetta gut in eine umfangreichere Trekkingtour integrieren, etwa als Abstecher auf dem Weg zwischen den verschiedenen Etappenorten. In den umliegenden, kleinen Dörfern wie Calasima und Lozzi kann man eine Unterkunft buchen oder traditionelle korsische Küche genießen. Ein besonderes Erlebnis ist es, nachts den Sternenhimmel zu bestaunen – hoch oben wirken die Sterne zum Greifen nah und verleihen dem Ort eine beinahe mystische Aura.
11) MONTE SAN PETRONE
• GPS-Koordinaten: 42.39697022815991, 9.326817935355521
• Höhe: 1767 m
• Beschaffenheit: Bewaldete Hänge mit Kastanien- und Buchenwäldern, in höheren Lagen Wiesen
• Klettern/Wandern: Guter Wanderberg, kein starkes Klettergelände
• Teil einer Wanderroute: In einigen lokalen Rundwanderungen integriert
• Orte in der Nähe: Piedicroce, Morosaglia, Cervione
Beschreibung:
Monte San Petrone liegt im Nordosten Korsikas und unterscheidet sich markant von den höheren Gipfeln des zentralen Massivs. Mit einer Höhe von 1767 Metern ist er zwar etwas niedriger, dafür jedoch reich an ausgedehnten Wäldern und einer üppigen Vegetation. Seine Hänge sind mit Kastanien, Buchen und Eichen bewachsen, was in früheren Zeiten eine wichtige Nahrungsquelle für die lokale Bevölkerung darstellte. Tatsächlich ist diese Region berühmt für ihre Kastanienprodukte – ein Abstecher in eines der umliegenden Dörfer lohnt sich, um geröstete Kastanien oder regionale Spezialitäten aus Kastanienmehl zu probieren. Der Aufstieg zum Gipfel führt meist über gut begehbare Pfade, auf denen man die moderate Steigung und die wohltuende Kühle der Wälder genießen kann. Unterwegs laden Aussichtspunkte zum Verweilen ein; bei klarer Sicht erkennt man an der Ostküste das glitzernde Mittelmeer. Für geübte Wanderer ist Monte San Petrone eine entspannte Tagestour, die man mit Besichtigungen kulturell interessanter Orte verbinden kann: Morosaglia gilt zum Beispiel als Geburtsort des korsischen Helden Pasquale Paoli. Vor allem im Herbst, wenn die Blätter sich bunt färben und Kastanien reif werden, hat dieser Berg sein ganz besonderes Flair. Dann rascheln die Wege unter den fallenden Blättern und die Luft duftet würzig nach den Wäldern dieser urtümlichen Gegend.
12) CAPU A U TOZZU
• GPS-Koordinaten: 42.25850942751886, 8.922888988659562
• Höhe: 2007 m
• Beschaffenheit: Mix aus Kiefernwäldern, felsigen Stufen und kleinen Hochebenen
• Klettern/Wandern: Gutes Terrain für Wanderer, Kletterer nutzen nahe gelegene Felsklippen
• Teil einer Wanderroute: In einigen lokalen Routen (z. B. von Albertacce) integriert
• Orte in der Nähe: Albertacce, Calacuccia
Beschreibung:
Capu a u Tozzu gehört zwar nicht zu den ganz hohen 2000er-Gipfeln Korsikas, bietet jedoch eine bemerkenswerte Vielfalt in seiner Landschaft. Wer hier unterwegs ist, startet oft in der Nähe von Albertacce oder Calacuccia und wandert zunächst durch Kiefernwälder, in denen der Duft von Pinienharz in der Luft liegt. Im Frühjahr und Sommer raschelt es hier und da im Unterholz, wenn Eidechsen oder andere Kleintiere flüchten. Nach einer Weile öffnet sich das Gelände, und man gelangt auf kleine Hochebenen, die malerisch von niedrigem Strauchwerk und Wildblumen gesäumt werden. Von dort hat man bereits einen ersten Blick auf den eigentlichen Gipfel, dessen felsige Kuppe zum Greifen nah erscheint. Die letzten Höhenmeter können je nach Route etwas steiler ausfallen, bleiben jedoch für erfahrene Wanderer gut machbar. Für Klettersportler bieten die umliegenden Felsklippen in den tieferen Lagen einige Routen, sodass Capu a u Tozzu auch für einen kombinierten Wander-Kletter-Tag in Betracht kommt. Ein besonderes Erlebnis ist der Ausblick über das Niolo-Tal, wenn sich die Dörfer unten im Tal wie winzige Punkte aneinanderreihen. In Calacuccia warten kleine Cafés und Restaurants, wo man sich mit einem traditionellen korsischen Gericht oder einem Glas Wein stärken kann, während man die Erlebnisse dieses Abstechers in die Bergwelt verarbeitet.
13) MONTE ASTO
• GPS-Koordinaten: 42.5819947678576, 9.210001681559678
• Höhe: 1535 m
• Beschaffenheit: Stark bewaldete Regionen, feuchte Täler, Stellen mit Kastanienbäumen
• Klettern/Wandern: Vorwiegend als leichter Wanderberg geeignet
• Teil einer Wanderroute: Diverse lokale Rundwege, insbesondere für Naturfreunde
• Orte in der Nähe: Murato, Bigorno, Oletta
Beschreibung:
Monte Asto ist ein vergleichsweise niedriger Berg im Norden Korsikas, der jedoch durch seine grüne, üppige Vegetation besticht. In den Tälern nahe seiner Flanken findet man dank zahlreicher Bäche und feuchter Böden ein fast schon subtropisches Mikroklima. Aufgrund der vielen Kastanienbäume ist diese Region auch als Zentrum der Kastanienkultur bekannt, die in der korsischen Küche eine wichtige Rolle spielt. Wer sich auf den Weg zum Gipfel macht, wird weniger alpine Herausforderungen erleben, dafür aber in eine Landschaft eintauchen, in der Vogelgesang und Blätterrauschen den Ton angeben. Der Anstieg lässt sich von Dörfern wie Murato oder Bigorno planen, wobei es verschiedene lokale Wege gibt, die sich durch kleine Weiler und Waldabschnitte schlängeln. Besonders im Frühling, wenn alles in frischem Grün erstrahlt und wildblühende Pflanzen das Unterholz beleben, ist ein Ausflug zum Monte Asto reizvoll. Oben angekommen, offenbart sich eine sanfte Aussicht auf das Becken des Nebbio, die Berge im Landesinnern und mitunter sogar ein ferner Blick aufs Meer. Kletterwände im eigentlichen Sinne gibt es hier kaum, weshalb Monte Asto für gemütliche Wanderer oder Familien, die die korsische Natur genießen möchten, ideal ist. Nach der Tour empfiehlt es sich, eines der umliegenden Dörfer zu besuchen und die lokale Gastfreundschaft bei einem Stück Kastanienkuchen zu erleben.
14) MONTE TRETORRE
• GPS-Koordinaten: 42.14512228158486, 8.91678410443317
• Höhe: 2121 m
• Beschaffenheit: Mischung aus Geröll, Weideflächen und Nadelwald in niedrigeren Lagen
• Klettern/Wandern: Anspruchsvolle Wanderung mit potenziellen Kraxelstellen
• Teil einer Wanderroute: Verbindungen zu regionalen Weitwanderwegen möglich
• Orte in der Nähe: Vivario, Venaco
Beschreibung:
Monte Tretorre ist ein weniger bekannter Gipfel im Herzen der korsischen Bergwelt, wodurch er oft für jene attraktiv ist, die eine ruhige Alternative zu den berühmteren Bergen suchen. Er ragt 2121 Meter hoch und bietet eine Szenerie, die von vielfältigen Landschaftselementen geprägt ist: In den tieferen Regionen dominiert der Nadelwald, in dem hohe Pinienwipfel das Sonnenlicht filtern. Mit steigender Höhe wechseln sich Weideflächen mit Geröllabschnitten ab, die Trittsicherheit erfordern. Wer die Herausforderung liebt, findet auf einigen Routen leichte Kraxelstellen, die das Bergerlebnis noch abwechslungsreicher machen. Da Monte Tretorre nicht vollkommen isoliert liegt, kann man ihn in eine längere Wanderung integrieren, indem man z. B. eine Verbindung zu einem der lokalen Weitwanderwege sucht, die das bergige Inland Korsikas durchziehen. Beliebter Ausgangspunkt können Orte wie Vivario oder Venaco sein. Beide Dörfer laden vor oder nach der Tour dazu ein, korsische Gastronomie zu entdecken: Hier lassen sich Käse, Wildschwein-Gerichte oder Kastaniendelikatessen finden. Ein Highlight in der Region ist zudem die alte Eisenbahnlinie, die Mort Cerise und Bocognano verbindet und Bergwanderern mitunter das Umarrangieren erleichtert. Wer sich für Monte Tretorre entscheidet, taucht in einen häufig vergessenen, aber wildromantischen Teil Korsikas ein, in dem Bergidylle, Stille und Naturerlebnis ganz großgeschrieben werden.
15) CAPU BIANCU
• GPS-Koordinaten: 42.40277°N / 8.98886°E
• Höhe: ca. 2560 m
• Beschaffenheit: Felsiger Kamm mit einigen scharfen Graten, Geröllfelder, wenige Grünflächen
• Klettern/Wandern: Fortgeschrittenes Bergwandern; vereinzelt Kletterpassagen je nach Route
• Teil einer Wanderroute: Teilweise GR20-Anbindung möglich
• Orte in der Nähe: Calacuccia, Corscia
Beschreibung:
Capu Biancu ist ein eindrucksvoller Felsgipfel, der inmitten des rauen Hochgebirges von Korsika thront. Er hebt sich durch seine hellen Felsformationen ab, die besonders bei Sonneneinstrahlung fast weiß erstrahlen – der Name „Biancu” (für „weiß”) ist hier durchaus Programm. Der Weg zum Gipfel ist nicht zu unterschätzen: Teils sind sehr steile Geröllhänge zu überwinden, und an einigen ausgesetzten Passagen kann es für ungeübte Wanderer brenzlig werden. Es empfiehlt sich daher, mit ausreichendem Kartenmaterial und entsprechender Bergerfahrung anzureisen. Wer die Herausforderung jedoch annimmt, wird mit einem Panorama belohnt, das den Blick auf umliegende Massive wie Punta Minuta oder auf Täler öffnet, in denen kleine Dörfer winzig wirken. Die Nähe zum GR20 macht den Capu Biancu für Weitwanderer interessant, die auf der Suche nach einem besonderen Abstecher sind. Oft bieten sich Biwakmöglichkeiten in der Nähe an, so kann man frühmorgens in die schroffe Bergwelt aufbrechen, um in den klaren Morgenstunden die grandiose Aussicht zu genießen. In tieferen Lagen lohnt es sich, einen Abstecher ins Niolo-Tal zu machen, wo man in Calacuccia oder Corscia den Tag bei einem herzhaften korsischen Essen ausklingen lassen kann. Capu Biancu ist eine Perle für Alpinfreunde, die das wilde Korsika abseits der Touristenströme erkunden möchten.
16) CAPU FALU
• GPS-Koordinaten: 42.36948270635303, 8.929135019986468
• Höhe: 2540 m
• Beschaffenheit: Alpine Geröllfelder, rötliche Felsen und schmale Grate
• Klettern/Wandern: Ein Mix aus anspruchsvoller Wandertour und teils leichter Kletterei
• Teil einer Wanderroute: Gelegentlich Abstecher vom GR20
• Orte in der Nähe: Asco, Calasima
Beschreibung:
Capu Falu ist ein weiterer Gipfel im wilden Norden Korsikas. Mit einer Höhe von rund 2540 Metern ähnelt sein Gelände dem der angrenzenden Berge: schroffe Felshänge, Geröllfelder und teils rötlich schimmernde Gesteinsschichten prägen das Bild. Das Farbspiel, besonders zur Morgen- und Abendzeit, übt auf Bergliebhaber eine besondere Faszination aus. Der Pfad zum Gipfel ist keineswegs überlaufen; viele Wanderer bleiben lieber bei den „bekannten Größen” wie Monte Cinto. So hat man hier oft das Gefühl, in ein nahezu unberührtes Gebirgsparadies einzutauchen. Für den Aufstieg sollte man sich alpines Know-how aneignen oder bereits mitbringen, da leichte Kletterstellen und ausgesetzte Gratpassagen auf dem Programm stehen. Besonders eindrucksvoll sind die Ausblicke entlang der Route auf benachbarte Gipfel und tiefe Schluchten. Wenn das Wetter mitspielt, kann man in der Ferne sogar das glitzernde Mittelmeer erkennen. Ein möglicher Ausgangspunkt ist das Asco-Tal, das sich als Basislager mit kleiner Infrastruktur anbietet. Wer mag, kann Capu Falu in eine GR20-Variante integrieren, da einige Verbindungswege zum Hauptteil des Fernwanderweges führen. Abends, zurück in der Unterkunft, ist die Freude über die Bergtour groß – bei korsischem Käse und einem Glas Sciaccarellu-Wein tauschen sich Bergfreunde über den eindrucksvollen Tag in den mächtigen Höhen Korsikas aus.
17) PUNTA ROSSA
• GPS-Koordinaten: 42.383932260778934, 8.904405887951407
• Höhe: 2255 m
• Beschaffenheit: Mischung aus Fels, kleinen Hangwiesen und gewundenen Pfaden
• Klettern/Wandern: Eher anspruchsvolle Wanderung mit wenigen Kletterstellen
• Teil einer Wanderroute: Manche lokale Hauptrouten führen in Gipfelnähe vorbei
• Orte in der Nähe: Ghisoni, Vivario
Beschreibung:
Punta Rossa verdankt ihren Namen dem leicht rötlichen Einschlag im Gestein, der bei Sonnenauf- und untergang eine ganz besondere Färbung annimmt. Mit 2255 Metern Höhe ist sie zwar nicht THE Berggigant auf Korsika, doch die Mischung aus felsigem Terrain und sanfteren Hangwiesen macht die Tour sehr abwechslungsreich. Startet man beispielsweise von Ghisoni, kann es sein, dass man anfangs noch im Schatten dichter Bäume loswandert, bevor man in höheren Lagen offene, windige Passagen erreicht. Je nach Jahreszeit trifft man dort auf Bergschafe oder gar die scheuen Mufflons, die sich an die teils kargen Regionen gut angepasst haben. Die Wege sind in vielen Abschnitten steinig und verlangen einen gewissen Grad an Trittsicherheit; reine Kletterpassagen sind aber selten. Wer auf der Suche nach alpinem Flair ist und zugleich eine moderate Herausforderung sucht, wird diese Tour zu schätzen wissen. Oben angekommen, genießt man einen wunderbaren Blick auf das zentrale Bergmassiv Korsikas. Bei günstiger Wetterlage sieht man auch Richtung Ostküste und den tiefblauen Schimmer des Tyrrhenischen Meeres. Wer den gesamten Tag plant, kann nach dem Abstieg in Ghisoni oder Vivario einkehren. Dort warten gemütliche Gästetavernen mit der typisch herzhaften Küche, die nach einer anstrengenden Wanderung genau das Richtige ist.
18) PUNTA CAPRUNALE
• GPS-Koordinaten: 42.51233158702013, 9.106244450196787
• Höhe: 2467 m
• Beschaffenheit: Schroff, Geröll und Felsrippen mit teils grasbedeckten Terrassen
• Klettern/Wandern: Fortgeschrittene Tour mit kurzen Kletterpassagen möglich
• Teil einer Wanderroute: Nicht direkt GR20, aber Verbeserungsmöglichkeiten in der Region
• Orte in der Nähe: Asco, Calenzana
Beschreibung:
Punta Caprunale ist einer jener Gipfel, der in der rauen Nordwestregion Korsikas verhältnismäßig wenige Besucher anzieht und daher ein Geheimtipp für erfahrene Alpinisten ist. Die Landschaft besteht aus engen Felsrippen, die sich in Richtung Gipfelaufbau ziehen und von Geröll bedeckt sind. Zwischendurch findet man kleine grasbewachsene Terrassen, auf denen man kurz verschnaufen kann. Während des Aufstiegs sind Trittsicherheit und gute Schuhsohlen essenziell, da lose Steine die Routen erschweren. Manche Abschnitte lassen sich für Geübte gut klettern, erfordern aber kein Expertenniveau, solange man über alpine Grundkenntnisse verfügt. Die Szenerie oben gibt dank der exponierten Lage einen Rundumblick frei, der dem Betrachter sowohl die rauen Berge der Insel als auch entfernte Küstenlinien vor Augen führt. Eben wegen dieser Weite wirkt Punta Caprunale so faszinierend: Man fühlt sich in die Zeit zurückversetzt, als Korsika noch größtenteils unberührt war. Eine verbreitete Route verläuft über das Vallon von Asco, das auch einen Zugang zum GR20 ermöglicht – oder aber man fährt nach Calenzana, um von dort aus die Nordrouten abseits der Touristenströme zu kombinieren. Am Ende eines herausfordernden Tages im Gebirge wartet in den umliegenden Dörfern meist eine wohlverdiente Belohnung: authentische korsische Gastlichkeit, hausgemachter Käse und Geschichten über das wildromantische Leben in den Bergen.
19) MONTE GROSSO
• GPS-Koordinaten: 42.50219505771023, 8.922523189424268
• Höhe: 1937 m
• Beschaffenheit: Felsig mit mediterraner Vegetation in den unteren Hängen, teils buschige Macchia
• Klettern/Wandern: Leichte bis mittlere Wandertour, Kletterei spielt keine große Rolle
• Teil einer Wanderroute: Selten Teil der großen Weitwanderwege, meist lokale Routen
• Orte in der Nähe: Zilia, Calenzana, Montegrosso (Gemeindeverbund)
Beschreibung:
Monte Grosso dominiert die Landschaft im Nordwesten Korsikas, unweit der Balagne-Region, die für ihre Olivenhaine und idyllischen Dörfer bekannt ist. Mit knapp 1937 Metern ist der Berg im Vergleich zu den höchsten Gipfeln der Insel etwas niedriger, doch sein imposanter Anblick täuscht keineswegs. Die unteren Hänge sind oft mit dichter Macchia bewachsen, jenem typisch mediterranen Buschwerk, das im Sommer einen intensiven Duft nach Kräutern und Harzen verströmt. Weiter oben geht die Vegetation in vereinzelte Felsen, kargen Untergrund und struppige Gräser über. Für Wanderer, die eine moderate Tagestour suchen, kann Monte Grosso eine wunderbare Alternative zu den anspruchsvolleren Bergen sein. Man sollte jedoch eine gewisse Grundkondition mitbringen, da der Pfad steil ansteigt und der Untergrund stellenweise rutschig sein kann. Ein besonderes Merkmal dieser Region ist die unmittelbare Nähe zum Meer: An klaren Tagen erspäht man die tiefblaue Küste und erkennt sogar Boote, die vor Calvi kreuzen. Der Start der Wanderung erfolgt oft in Dörfern wie Zilia oder Calenzana, wo man sich mit Vorräten eindecken kann. Dort bieten sich auch Unterkünfte oder Restaurants an, in denen man eine exzellente lokale Küche genießt. Olive, Käse und Brot bilden hier oft die kulinarische Basis – perfekt, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.
20) MONTE PADRO
• GPS-Koordinaten: 42.467116005671436, 8.987648989391252
• Höhe: 2390 m
• Beschaffenheit: Karge Felshänge, Geröllfelder, niedrige Sträucher in den tieferen Lagen
• Klettern/Wandern: Anspruchsvolle Wanderung mit gelegentlichen Kletterstellen
• Teil einer Wanderroute: Mögliche Anbindung an GR20 oder Verbindungswege
• Orte in der Nähe: Calacuccia, Corscia
Beschreibung:
Monte Padro gehört zum wilden, nordwestlichen Teil des korsischen Hochgebirges und erreicht eine Höhe von rund 2390 Metern. Sein charakteristisches Profil, bestehend aus kahlen Felsflächen und vereinzelten Geröllfeldern, macht ihn zu einem herausfordernden, aber lohnenswerten Ziel für erfahrene Wanderer. Während man anfangs in tieferen Lagen oft auf Strauchvegetation und vereinzelte Kiefern trifft, wird es mit jedem Höhenmeter zunehmend exponierter. Der Pfad schlängelt sich durch Geröll und über Felsrippen; einige Passagen können rutschig sein und erfordern einen stabilen Tritt. Dafür sorgt das kaum verbaute Terrain für ein authentisches Naturerlebnis, bei dem man Korsikas alpine Wildnis hautnah spürt. In klaren Nächten erscheint der Sternenhimmel über Monte Padro besonders eindrucksvoll, und man kann darüber nachdenken, ob sich ein Biwak im oberen Bereich lohnt. Wer über genügend alpine Erfahrung und entsprechendes Wetterglück verfügt, sollte diese Option in Betracht ziehen, denn der Sonnenaufgang auf 2000+ Metern ist unvergesslich. Häufig nutzen Bergfreunde den Startort Calacuccia oder Corscia, wo auch Anschluss an lokale Fernwege besteht, die man in eine individuelle Mehrtagestour integrieren kann. Doch egal, ob man nur einen Tag oder länger unterwegs ist: Monte Padro hinterlässt bleibende Erinnerungen an die raue Schönheit Korsikas – eine Insel, die mit jedem Gipfel und jeder Schlucht ihr urtümliches Herz offenbart.